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.Patrick Steeger

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Werden Sie mit der richtigen bKV zum Mitarbeiter-Magneten.

Betriebliche Krankenversicherung (bKV) mit Auslandsschutz

Sie führen ein Unternehmen mit internationalen Teams? Oder Ihre Mitarbeiter reisen regelmäßig ins Ausland? Dann wissen Sie, wie komplex das Thema Gesundheitsabsicherung werden kann. Die betriebliche Krankenversicherung hat sich in Deutschland zu einem unverzichtbaren Benefit entwickelt.

Fast 2,5 Millionen Beschäftigte profitieren bereits davon, und jeder vierte Arbeitnehmer findet eine bKV sogar wichtiger als eine Gehaltserhöhung. Aber wie funktioniert das eigentlich bei Mitarbeitern, die im Ausland arbeiten oder häufig auf Geschäftsreise sind?

Was ist eine betriebliche Krankenversicherung überhaupt?

Vereinfacht gesagt ist die bKV eine private Krankenzusatzversicherung, die Sie als Arbeitgeber für Ihre Mitarbeiter abschließen und bezahlen. Sie ergänzt die Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung Ihrer Beschäftigten um zusätzliche Gesundheitsleistungen. Das können eine:

  • bessere Zahnversorgung,
  • Brillenerstattung,
  • Heilpraktikerbehandlungen,
  • oder komfortablere Krankenhausleistungen sein.

Die bKV ersetzt dabei nicht die Grundabsicherung durch GKV oder PKV, sondern deckt die Lücken. Also genau die Dinge, die die gesetzliche Kasse nicht zahlt oder bei denen Privatversicherte hohe Selbstbehalte haben.

So funktioniert das Ganze in der Praxis: Sie schließen einen Gruppenversicherungsvertrag mit einem privaten Krankenversicherer ab. Ihr Unternehmen ist der Versicherungsnehmer, Ihre Mitarbeiter sind die versicherten Personen. In den meisten Fällen tragen Sie als Arbeitgeber die Beiträge vollständig. Für Ihre Beschäftigten entstehen keine Kosten. Das ist ein starker Anreiz, der doppelt wirkt: finanzielle Entlastung und bessere Versorgung für die Mitarbeiter. Für Sie bedeutet es höhere Arbeitgeberattraktivität und ein Plus bei Motivation und Mitarbeiterbindung.

Ein großer Vorteil der bKV ist der unkomplizierte Zugang. Es gibt in der Regel keine Gesundheitsprüfung und keine Wartezeiten. Alle Mitarbeiter sind sofort ohne individuelle Risikoprüfung versichert. Auch Vorerkrankungen werden nicht ausgeschlossen. Diese Politik ohne Gesundheitsfragen ist möglich, weil es sich um Kollektivverträge handelt.

Selbst Beschäftigte, die privat versichert sind, können profitieren. Die bKV kann Selbstbehalte, Restkosten und Zuzahlungen mindern, wenn der PKV-Tarif des Mitarbeiters beispielsweise einen Eigenanteil vorsieht. In einigen Fällen dürfen sogar Familienangehörige mitversichert werden.

Mit einer bKV machen Sie Ihre Belegschaft quasi zum Privatpatienten light. Ihre Mitarbeiter bekommen Leistungen, die sie sonst aus eigener Tasche zahlen müssten, und Sie steigern Attraktivität und Gesundheit im Unternehmen. Eine klassische Win-win-Situation, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels. Unternehmen sehen solche Gesundheitsleistungen mittlerweile als einen der wichtigsten Zusatznutzen an.

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Rechtliche Grundlagen: Ihre Fürsorgepflicht und steuerliche Vorteile

Bevor wir zu den Tarifen kommen, sollten Sie die rechtlichen Grundlagen kennen. Es gibt zwei wesentliche Aspekte: Ihre arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht bei Auslandseinsätzen und die steuerliche Behandlung der bKV-Beiträge.

Fürsorgepflicht nach § 618 BGB

Wenn Sie Mitarbeiter ins Ausland entsenden oder auf Dienstreise schicken, sind Sie gesetzlich verpflichtet, für deren Sicherheit und Gesundheit zu sorgen. Konkret bedeutet das: Erkrankt ein Mitarbeiter während einer beruflich bedingten Auslandsreise, haften Sie als Arbeitgeber für die anfallenden Behandlungskosten.

Die gesetzliche Krankenversicherung erstattet im Ausland oft nur die Kosten, die auch in Deutschland angefallen wären. Im teuren Ausland bleibt der Rest an Ihrem Unternehmen hängen (§17 SGB V). Ein Beispiel macht das deutlich: Eine Blinddarm-OP kostet in Deutschland rund 3.000 bis 4.000 Euro, in der Schweiz etwa 7.000 Euro und in den USA schnell 13.000 Euro. Ohne passenden Auslandsschutz müssten Sie als Arbeitgeber solche Differenzen ggf. ausgleichen.

Die bKV, insbesondere Bausteintarife die im Ausland gültig sind, schützt Sie hier vor finanziellen Risiken. Es ist also nicht nur ein netter Benefit, sondern auch rechtlich ratsam, Mitarbeiter auf Auslandsmission umfassend zu versichern, um Ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen.

Der Versicherungsvertrag aus arbeitsrechtlicher Sicht

Bei der bKV sind Sie als Arbeitgeber der Vertragsnehmer. Das hat zwei wichtige Folgen: Erstens können Sie die Beiträge als Betriebsausgabe absetzen. Zweitens gilt die Leistung an die Mitarbeiter als Sachlohn, nicht als Barlohn, was für die Steuer entscheidend ist.

Die Arbeitnehmer haben keinen eigenen Versicherungsvertrag, sondern lediglich einen Anspruch auf die vereinbarten Leistungen. Sie organisieren und bezahlen alles zentral. Sollte ein Mitarbeiter ausscheiden, endet in der Regel sein bKV-Schutz. Meist gibt es aber Optionen, die Versicherung privat weiterzuführen, um den Übergang zu erleichtern.

Steuer- und Sozialabgabenfreiheit bis 50 Euro

Ein großer Pluspunkt für Sie: bKV-Beiträge sind steuer- und sozialabgabenfrei, solange bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Seit 2020 erlaubt der Gesetzgeber die komplette Steuerfreiheit für bKV-Zuwendungen, wenn sie als Sachbezug gewährt werden. Entscheidend ist, dass kein Barzuschuss an die Mitarbeiter fließt, sondern Sie direkt den Versicherungsschutz stellen.

Die monatliche Freigrenze liegt bei 50 Euro pro Mitarbeiter (bis 2021 waren es 44 Euro). Bleibt der Beitrag pro Kopf unter 50 Euro im Monat, zahlen Sie als Arbeitgeber keine Lohnsteuer und keine Sozialversicherungsbeiträge darauf. Auch für den Arbeitnehmer ist es dann komplett netto. Das macht die bKV finanziell sehr attraktiv.

Achtung: Wird die 50-Euro-Grenze überschritten, ist der gesamte Betrag steuer- und sozialversicherungspflichtig. Es gibt keine Teilfreistellung. Schon 50,01 Euro würden die komplette Summe steuerpflichtig machen. Daher achten viele Unternehmen darauf, die Beiträge je Mitarbeiter unter dieser Grenze zu halten.

Ein Premium-Tarif bzw eine Tarif Kombination für 45 Euro monatlich ist steuerfrei. Erhöhen Sie auf 55 Euro, werden die vollen 55 Euro versteuert und verbeitragt.

Beachten Sie auch: Die 50 Euro gelten für alle Sachbezüge zusammen. Wenn Ihre Mitarbeiter bereits andere Sachleistungen erhalten wie Tankgutscheine oder Einkaufsgutscheine, teilen sie sich den Freibetrag mit der bKV. Überschneidungen können die Freigrenze unerwartet sprengen. Im Zweifel sollten Sie einen Steuerberater einbinden, um die optimale Ausgestaltung zu finden.

Alternative: Die Pauschalversteuerung

Sie möchten sehr großzügige bKV-Leistungen gewähren, die deutlich über 50 Euro liegen, etwa inklusive Tarife für die gesamte Familie Ihrer Belegschaft (Familienversicherung)? Dann können Sie als Arbeitgeber auch pauschal versteuern. Sollte der bKV-Beitrag mehr als 50 Euro im Monat betragen, haben Sie drei Optionen. Entweder Sie versteuern den Betrag normal als geldwerten Vorteil. Dann fallen Lohnsteuer und Sozialabgaben an. Oder Sie nutzen die Pauschalversteuerung nach § 37b EStG. oder nach § 40 Abs. 1 EStG.

Bei der Pauschalversteuerung nach § 37b EStG kann der Arbeitgeber Sachzuwendungen pauschal mit 30 Prozent Lohnsteuer versteuern. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Voraussetzung ist, dass die Zuwendung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt wird. Außerdem gilt eine Freigrenze von 10.000 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer. Die pauschal versteuerten Sachzuwendungen sind sozialversicherungspflichtig. Übernimmt der Arbeitgeber die Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung, entsteht dadurch wiederum ein geldwerter Vorteil, der ebenfalls versteuert werden muss.

Demgegenüber ermöglicht § 40 Abs. 1 EStG eine Pauschalierung von Zuschüssen und sonstigen Bezügen, beispielsweise von Arbeitgeberbeiträgen zur betrieblichen Krankenversicherung, mit einem besonderen, vom Finanzamt genehmigten Pauschsteuersatz. Damit diese Methode angewendet werden kann, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein: Die Pauschalierung muss grundsätzlich für mindestens 20 Arbeitnehmer erfolgen, wobei Ausnahmen möglich sind, die Lohnsteuer muss vom Arbeitgeber übernommen werden und die pauschal besteuerten Bezüge dürfen je Arbeitnehmer 1.000 Euro im Jahr nicht überschreiten. Auch hier bleibt die Sozialversicherungspflicht bestehen, und übernimmt der Arbeitgeber die Arbeitnehmeranteile, liegt ebenfalls ein steuerpflichtiger Vorteil vor. Für die Anwendung muss der Arbeitgeber beim Betriebsstätten-Finanzamt einen Antrag stellen und die Berechnungsgrundlagen vorlegen, auf deren Basis der Pauschsteuersatz ermittelt wird.

Die Pauschalvarianten bietet sich an, wenn Sie Familienmitglieder mitversichern oder sehr umfangreiche Tarife mit über 50 Euro Monatsprämie spendieren wollen, ohne den Mitarbeitern Lohnabzüge aufzubürden.

Tarifmodelle in der bKV: Budget- oder Bausteintarif?

Betriebliche Krankenversicherungen werden von den Anbietern üblicherweise in zwei Grundformen angeboten: Budgettarife und Bausteintarife. Beide haben das Ziel, Ihren Mitarbeitern Zusatzleistungen bereitzustellen, unterscheiden sich jedoch in der Flexibilität und Begrenzung der Leistungen.

Der Budgettarif: Das Gesundheitskonto für Ihre Mitarbeiter

Hier stellen Sie pro Mitarbeiter ein jährliches Budget zur Verfügung, beispielsweise 300, 600, 900 oder sogar 1.200 Euro bzw. 1.500 Euro pro Jahr. Dieses Gesundheitsbudget kann der Mitarbeiter flexibel für verschiedene Leistungen aus einem festgelegten Gesundheitskatalog ausgeben.

Typischerweise umfasst der Katalog:

  • Brillen und Sehhilfen
  • Professionelle Zahnreinigungen
  • Eigenanteile bei Zahnersatz
  • Heilpraktikerbehandlungen
  • Bestimmte Medikamente
  • Vorsorgeuntersuchungen
  • und je nach Tarif und Anbieter vieles mehr

Die beliebtesten Leistungen in Budgettarifen sind laut Versicherern Zahn, Sehhilfen und Arzneimittel. Also Dinge, die spürbare Alltagskosten verursachen. Wichtig zu wissen: Ist das Budget aufgebraucht, endet die Erstattung für dieses Jahr. Weitere Behandlungen müsste der Mitarbeiter dann selbst zahlen oder ins nächste Jahr schieben.

Budgettarife sind sehr flexibel und verständlich. Jeder kann das Geld nach eigenem Bedarf einsetzen. Sie machen den Wert der bKV für Arbeitnehmer direkt fühlbar, wie die Hallesche Versicherung betont: „durch das jährliche Gesundheitsbudget richtig erlebbar“. Deshalb sind Budgetmodelle in den letzten Jahren extrem beliebt geworden.

Der Bausteintarif: Das klassische Modulsystem

Bei diesem Modell wählen Sie konkrete Leistungsbausteine aus, die der Tarif abdeckt. Das könnten etwa sein:

  • Zahnersatz und Zahnbehandlung
  • Sehhilfen
  • Vorsorge
  • Heilpraktiker
  • Stationäre Leistungen (Privatpatient im Krankenhaus)
  • Auslandsreise-Krankenversicherung

Jede Leistung hat ihre eigene Erstattungsgrenze. Zum Beispiel 100 Euro für Brillen alle zwei Jahre, 80 Prozent für Heilpraktiker bis 500 Euro jährlich, 100 Prozent für Auslandsbehandlung bis 56 Tage oder aber unbegrenzt im Ein- oder Zweitbettzimmer im Hotelbereich des Krankenhauses. Ein gemeinsames Budget gibt es nicht. Die Leistungsbausteine stehen nebeneinander und können unabhängig voneinander ausgeschöpft werden.

Ein Mitarbeiter kann im Bausteintarif sowohl den vollen Zuschuss für Zahnersatz erhalten und im selben Jahr drei Wochen im Krankenhaus Einbettzimmer in Anspruch nehmen, weil das zwei getrennte Bausteine sind. Bausteintarife ähneln damit den privaten Ergänzungsversicherungen, nur eben im durch den Arbeitgeber abgeschlossenen Gruppenvertrag.

Der Vorteil liegt in der gezielten Steuerung: Sie können bestimmte Gesundheitsbereiche priorisieren. Haben Sie viele ältere Mitarbeiter? Dann gewichten Sie Zahnersatz stärker. Viele junge Familien? Dann sind vielleicht Vorsorge und Krankenhaus ( Entbindung etc.) wichtiger. Sie könnten auch einen Präventions-Baustein wählen, der professionelle Zahnreinigung und Check-ups abdeckt, um den Krankenstand zu senken.

Allerdings kann es passieren, dass nicht jeder Mitarbeiter jeden Baustein braucht. Der Zuschuss für Sehhilfen nützt Brillenträgern viel, anderen gar nicht.

Welche Variante passt zu Ihrem Unternehmen?

Das hängt von Ihren Zielen und der Belegschaft ab. Budgettarife sind einfach kommunizierbar. „Sie haben 300 Euro pro Jahr für Gesundheit, individuell einsetzbar“ versteht jeder sofort. Viele Mitarbeiter empfinden das als sehr attraktiv, weil sie die Wahl haben.

Bausteintarife ermöglichen dagegen Top-Versorgung in einzelnen Bereichen. Etwa echter Privatpatient-Status im Krankenhaus für Führungskräfte oder 100 Prozent Zahnersatz, ohne dass ein Budget aufgezehrt wird.

Tatsächlich kombinieren einige Unternehmen auch beides: einen allgemeinen Gesundheitsbudgettarif plus einzelne High-End-Bausteine, beispielsweise Klinik-Einbettzimmer speziell für Manager. Viele Versicherer bieten solche Hybridlösungen bereits an.

Die Preisgestaltung im Überblick

Die Preise orientieren sich an Modelltypen und Leistungsumfängen. Grob lassen sich am Markt drei Preis-Leistungsklassen erkennen:

  • Basis-Paket (ca. 12-18 Euro monatlich): Zahnprophylaxe wie eine professionelle Zahnreinigung pro Jahr, einfache Sehhilfen-Zuschüsse für Brille oder Kontaktlinsen, eventuell wenige Vorsorgeleistungen.
  • Komfort-Paket (ca. 25-40 Euro monatlich): Zahnleistungen 50-70 %tiger Zahnersatz, plus ambulante Extras wie Heilpraktiker-Erstattungen, Zuschuss zu Physiotherapie oder Heilmitteln. Bei niedrigen Zahnersatz vielleicht auch schon zusätzlich ein stationären Krankenhaustarif.
  • Premium-Paket (ca. 42-50 Euro monatlich, nutzt die Freigrenze voll aus): Umfassende Zahnleistungen ( bis 100%) inklusive hochwertigem Zahnersatz, stationäre Wahlleistungen wie Privatzimmer und Chefarzt, gegebenenfalls Krankentagegeld ab Woche 7, erweiterte Vorsorge mit Check-ups und eventuell Pflegezusatz. Deckt meist alle Bausteine ab, je nach Kombination.

Die meisten mittelständischen Firmen wählen das Komfort-Niveau, um genug Mehrwert zu bieten, ohne die 50-Euro-Freigrenze zu sprengen. Große Konzerne leisten sich mitunter Premium-Pakete.

Wichtig für Sie zu wissen: Alter oder Gesundheitszustand der Mitarbeiter beeinflussen den Beitrag nicht. Im Gruppentarif zahlen Sie für jeder Mitarbeiter den gleichen Preis. Das Risiko wird auf die Gruppe gerechnet. Faktoren, die den Preis eher beeinflussen, sind Branche und Firmenstruktur, Der Trend geht aber dahin das auch Branche und Struktur immer irrelevanter für die Versicherer werden.

Für Sie als Arbeitgeber bedeutet das: Die bKV lässt sich einfach kalkulieren, ohne dass Sie Gesundheitsdaten oder Altersstrukturen analysieren müssen. Ein 25-Jähriger kostet i.d.R. das gleiche wie ein 55-Jähriger im selben Tarif.

International ausgerichtete bKV-Tarife: So schützen Sie globale Mitarbeiter

Jetzt wird es spannend für global aufgestellte Unternehmen. Wie decken Sie Mitarbeiter ab, die im Ausland arbeiten oder häufig reisen? Hier kommen internationale bKV-Tarife ins Spiel, die über den üblichen Inlandsumfang hinausgehen.

Es gibt prinzipiell zwei Szenarien, die Sie unterscheiden müssen:

  • Szenario A: Kurzfristige Auslandsaufenthalte Der Vertriebler, der regelmäßig für ein paar Tage ins Ausland fliegt. Die Projektmanagerin, die für einige Wochen ein Projekt im Ausland begleitet. Klassische Dienstreisen und Geschäftsreisen eben.
  • Szenario B: Langfristige Entsendungen Mitarbeiter, die für mehrere Monate oder Jahre im Ausland tätig sind. Sei es im Auslandssitz Ihrer Firma oder für ein längeres Projekt. Die klassischen Expats.

Lösung für Dienstreisen

Für Szenario A haben viele bKV-Angebote von Haus aus einen Auslandsschutz-Baustein integriert oder optional verfügbar. Dieser funktioniert wie eine Auslandsreise-Krankenversicherung für jede Reise. Typischerweise sind weltweite Notfallbehandlungen abgedeckt, und zwar sowohl bei geschäftlichen Reisen als auch bei privaten Urlaubsreisen der Mitarbeiter.

Gute Tarife unterscheiden hier nicht. Der Schutz gilt 24/7 weltweit, egal ob die Dienstreise nach Singapur geht oder der Urlaub nach Thailand. Das ist ein großer Mehrwert für die Mitarbeiter: Sie müssen sich keine eigene Reiseversicherung mehr kaufen und wissen, dass der Arbeitgeber sie überall auf der Welt absichert.

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Allerdings gibt es meist eine zeitliche Begrenzung pro Reise. Viele Tarife decken einzelne Reisen bis zu 42 Tagen (6 Wochen) oder 56 Tagen (8 Wochen) ab. Einige leistungsstarke Tarife sogar bis 70 Tage am Stück. Wenn ein Mitarbeiter zwei Monate am Stück im Ausland ist, greift der Schutz noch voll. Bei längeren Aufenthalten in einem Rutsch, beispielsweise drei Monate, würde der bKV-Reiseschutz enden. Dann brauchen Sie das zweite Szenario.

Lösung für Langzeitentsendungen

Für Szenario B reicht eine normale Reiseversicherung nicht mehr aus. Hier kommen internationale Krankenversicherungen für Expats ins Spiel, die oft als eigenständige Verträge laufen. Einige Anbieter haben spezielle Expat-Gruppenversicherungen im Portfolio. Beispiele sind die Hallesche mit „Hi.Expat“, Allianz Worldwide Care oder AXA mit „FlexMed Global“.

Diese Tarife bieten vollen Krankenversicherungsschutz im Gastland, vergleichbar mit einer privaten Vollversicherung. Inklusive Routinebehandlungen, stationären Aufenthalten, gegebenenfalls Vorsorge und Mutterschutz. Eben alles, was auch bei längerem Leben im Ausland gebraucht wird. Eine normale bKV, die ja Zusatzversicherung zur GKV ist, greift hier nicht, weil ein langfristig ins Ausland entsandter Mitarbeiter oft nicht mehr alle GKV-Leistungen nutzen kann oder darf.

Besonderheiten internationaler bKV-Lösungen

Ein Novum seit Kurzem: Allianz bietet einen bKV-Tarif an, der es ermöglicht, auch Mitarbeiter in anderen EU-Ländern in die bKV einzuschließen. In Zusammenarbeit von Allianz Partners (Allianz Care) und Allianz PKV können deutsche Arbeitgeber jetzt Kollegen im EU-Ausland Zahntarife, Sehhilfen und alternative Heilmethoden finanzieren, die deren lokale Kassen nicht zahlen. Fünf Budgetstufen von 300 bis 1.500 Euro stehen zur Wahl.

Damit können Sie beispielsweise einem Mitarbeiter in Frankreich oder Polen denselben bKV-Vorteil zukommen lassen wie den Kollegen in Deutschland. Alle rein in Deutschland tätigen Beschäftigten bleiben in den regulären Allianz-bKV-Tarifen, aber für die EU-Expats gibt es diese Speziallösung. Das ist wegweisend, denn bisher war die bKV hauptsächlich für Mitarbeiter mit deutschem Vertrag gedacht. Andere Versicherer werden diesem Beispiel vermutlich folgen.

Gruppenverträge für Expats

Anbieter wie die Hallesche oder die Continentale bieten spezielle Gruppenverträge für Mitarbeiter im Ausland an. Oft gibt es zwei Varianten:

Eine Kurzfrist-Police für Einsätze bis beispielsweise 365 Tage (ein Jahr), die unkompliziert als Paket versichert werden kann. Die Hallesche nennt das „Hi.Traveller“. Hier zahlen Sie einen Pauschalbeitrag, und alle Dienstreisen bis ein Jahr sind abgedeckt, ohne jede Reise einzeln anzumelden.

Eine Expat-Police für Entsendungen ab drei Monaten aufwärts wie „Hi.Expat“ bei der Hallesche. Diese kann oft so gestaltet werden, dass sie arbeitgeberzuschussfähig nach § 257 SGB V ist. Relevant für Mitarbeiter, die in der GKV bleiben und vom Arbeitgeber einen Zuschuss zur freiwilligen Weiterversicherung bekommen. In jedem Fall umfassen solche Expat-Tarife in der Spitze alles, von ambulant über stationär bis Rücktransport, und oft ohne zeitliche Begrenzung.

Der Mitarbeiter ist so versichert, als hätte er eine normale Krankenversicherung im Ausland, meist mit freier Arzt- und Krankenhauswahl weltweit.

Mitversicherung der Familie im Ausland

Gute internationale Tarife erlauben es, mitreisende Familienangehörige abzusichern. Bei einer Entsendung ziehen oft Partner und Kinder mit ins Ausland. Sie haften zwar primär für den Mitarbeiter, aber es wäre fatal, wenn die Familie unversichert bliebe. Daher sind Familienoptionen verfügbar, teils gegen Aufpreis. Im Hi.World-Konzept der Hallesche etwa können Angehörige eingeschlossen werden. Auch PassportCard, ein innovativer Anbieter, lässt Partner und Kinder mitversichern.

Assistenz und Services international Internationale bKV-Tarife punkten oft mit zusätzlichen Services:

  • 24/7 deutschsprachige Hotline
  • Telemedizin im Ausland
  • Direktabrechnung mit Kliniken
  • Hilfe bei Arztwahl weltweit

Das ist wichtig, weil im Ausland die Orientierung schwer fallen kann. Manche Lösungen wie PassportCard arbeiten beispielsweise mit einer Prepaid-Kreditkarte, über die im Krankheitsfall Kosten direkt gedeckt werden. So muss der Mitarbeiter nicht in Vorleistung gehen. Solche Besonderheiten sind ein großer Pluspunkt moderner Expat-Versicherungen.

Für kurze Auslandseinsätze unter zwei Monaten reicht meist der eingebaute Auslandsschutz der bKV, sofern vorhanden. Für lange Auslandseinsätze brauchen Sie entweder spezielle Erweiterungen Ihres bKV-Anbieters oder separate Expat-Verträge. In jedem Fall sollte das Thema Krankenversicherung im Ausland ganz oben auf Ihrer Checkliste stehen, wenn Ihre Firma internationale Einsätze plant. Es schützt nicht nur den Mitarbeiter, sondern auch Sie als Arbeitgeber vor enormen Risiken.

Auslandsschutz in der bKV: Diese Leistungen sind wichtig

Der Auslandsschutz ist ein zentraler Baustein vieler bKV-Angebote und für international aktive Unternehmen absolut essenziell. Schauen wir uns an, was einen guten Auslandsschutz ausmacht und welche Leistungen typischerweise enthalten sind.

Kostenübernahme für medizinische Behandlungen

Gute Tarife erstatten 100 Prozent der Kosten für ambulante Behandlungen beim Arzt, Medikamente, einen notwendigen Krankenhausaufenthalt oder sogar zahnärztliche Notfallbehandlungen im Ausland. Wichtig ist, dass dies länderunabhängig gilt, ob EU oder weltweit. In der Praxis haben bKV-Reisekrankenversicherungen oft keine Betragsobergrenze oder sehr hohe Deckungssummen, sodass auch teure Behandlungen bezahlt werden.

Freie Arzt- und Krankenhauswahl

Im Ausland möchten Sie nicht auf bestimmte Vertragsärzte beschränkt sein. Top-Tarife bieten deshalb freie Wahl des Arztes beziehungsweise Krankenhauses weltweit. Teilweise kooperieren Versicherer mit Netzwerken, aber es bleibt die Entscheidung des Patienten. Das ist wichtig, weil beispielsweise in den USA die Versicherung sonst vorschreiben könnte, in welches Hospital man gehen darf. Achten Sie darauf, dass „freie Wahl“ zugesichert ist.

Krankenrücktransport nach Deutschland

Ein absolutes Muss ist die Deckung von Rücktransportkosten. Sollte ein Mitarbeiter im Ausland schwer erkranken oder verunfallen, kann ein medizinisch notwendiger Rücktransport im Ambulanzflugzeug leicht fünfstellig kosten. Gesetzliche Kassen zahlen das nicht. Gute bKV-Tarife übernehmen den Rücktransport, wenn er medizinisch sinnvoll und vertretbar ist. Einige Tarife decken sogar die Überführung im Todesfall beziehungsweise Bestattungskosten im Ausland. Szenarien, an die man ungern denkt, die aber im Notfall enorm wichtig sind.

Geltungsbereich und Dauer

Die Tarife haben eine Maximalreisedauer pro Trip. Standard sind 42 Tage, viele bieten 56 Tage, Spitzenreiter wie Debeka 70 Tage. Für 95 Prozent der Dienstreisen ist das ausreichend. Geschäftsreisen länger als zwei Monate am Stück sind selten. Und wenn doch, dann sind Sie eigentlich schon im Entsendungsfall, wo Sie eine andere Lösung wählen.

Der Geltungsbereich sollte weltweit sein. Manche Basis-Tarife schließen die USA und Kanada aus wegen der hohen Kosten dort oder verlangen einen Aufpreis für diese Region. Idealerweise haben Sie einen weltweiten Schutz ohne Länderausschlüsse, damit nicht versehentlich jemand in ein Land reist, das nicht versichert ist.

Privatreisen mitversichert

Ein großes Plus ist, wenn der Auslandsschutz nicht nur für Dienstreisen, sondern auch für Urlaubsreisen der Mitarbeiter gilt. Viele bKV-Tarife handhaben das so, denn es erhöht den Wert des Benefits für den Arbeitnehmer enorm. Er spart sich eigene Reisekrankenversicherungen für den Urlaub.

In den Bedingungen steht dann beispielsweise: „Versicherungsschutz besteht bei geschäftlichen und privaten Auslandsreisen bis zur maximalen Reisedauer.“ Achten Sie auf diese Formulierung. Im Focus-Money-Test bekamen nur Tarife die Bestnote, die sowohl für private als auch für dienstliche Reisen greifen.

24-Stunden-Notrufservice

Im Ausland in Not braucht man schnelle Hilfe. Gute Versicherer haben eine 24/7 Notruf-Hotline für medizinische Notfälle im Ausland. Dort bekommt man Unterstützung bei Krankenhausorganisation, eventuell dolmetscht jemand oder es wird eine Kostenübernahmeerklärung ans Hospital gefaxt.

Diese Assistance-Leistungen sind oft kostenfrei enthalten. Beispiele sind telemedizinische Beratung, Vermittlung passender Kliniken, Organisation des Rücktransports. Für den Mitarbeiter ist es beruhigend, jederzeit jemanden erreichen zu können, der sich auskennt.

Stabile Beiträge

Zwar kein direkter Leistungsaspekt, aber wichtig für Ihre Planung: Gab es in den letzten 24 Monaten Beitragsanpassungen? Häufige Erhöhungen könnten auf zu knapp kalkulierte Tarife hindeuten.

Einige Anbieter garantieren Beitragsstabilität oder haben zumindest in den letzten Jahren nichts angehoben. Ein stabiler Tarif ist für Sie wichtig, um planbare Kosten zu haben. Vor allem, wenn Sie nahe an der 50-Euro-Grenze operieren und eine Erhöhung diese sprengen könnte.

Welche sind die besten bKV-Anbieter für Auslandsschutz?

Ein aktueller Marktvergleich (Focus Money 45/2024, durchgeführt vom DFSI) hat speziell die Ausland-Bausteine verschiedener bKV-Tarife bewertet. Sechs Anbieter erhielten die Bestnote „Hervorragend“ im Bereich Auslandsschutz:

  • Allianz
  • AXA
  • Debeka
  • Gothaer
  • HanseMerkur
  • Württembergische

Diese Versicherer decken also mit ihren bKV-Tarifen Auslandskosten besonders umfassend ab. Fast alle bieten den medizinisch sinnvollen Rücktransport an und eine 100-Prozent-Kostenübernahme weltweit.

Ein Beispiel für den Leistungsumfang: Die Debeka versichert mit ihrem Baustein „Ausland (AR-F)“ jede Auslandsreise bis 70 Tage, inklusive Rücktransport, wenn medizinisch sinnvoll. AXA deckt mit ihrem bKV-Baustein „Reise und Ausland“ Auslandsreisen bis 56 Tage und enthält den medizinischen Rücktransport. Die Unterschiede liegen meist nur in den Tagen.

Brauchen Sie trotz bKV noch eine private Reisekrankenversicherung? In der Regel nicht für den versicherten Mitarbeiter. Wenn Ihr bKV-Tarif Auslandsreisen abdeckt, ist der Angestellte weltweit geschützt. Anders kann es bei mitreisenden Angehörigen aussehen. Wenn der Mitarbeiter privat Urlaub macht und die Familie mitfährt, greift die bKV nur für den Mitarbeiter selbst. Es sei denn, Sie haben ausdrücklich die Familie mitversichert.

Merken Sie sich: Auslandsschutz in der bKV ist kein Luxus, sondern Pflichtprogramm für internationale Firmen. Achten Sie auf weltweite Deckung, Rücktransport, genügend Reisedauer und Gültigkeit für private Trips. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Die wichtigsten bKV-Anbieter für internationale Teams

Der bKV-Markt in Deutschland boomt. Über 50.000 Unternehmen haben eine bKV abgeschlossen, und die Versicherer überbieten sich mit Angeboten. Wer sind nun die relevanten Anbieter, vor allem mit Blick auf internationale Leistungen?

Allianz: Der Marktführer mit EU-Lösung

Die Allianz ist Marktführer in vielen Kategorien und bei der bKV ebenfalls top. Sie erhielt im bKV-Test 2024 die Gesamtnote „Hervorragend“. Besonders hervorzuheben ist die neue EU-weite bKV-Lösung in Kooperation zwischen Allianz Care und Allianz PKV. Damit können auch Mitarbeiter in EU-Ländern in Budgettarife einbezogen werden.

Der Auslandsschutz der Allianz bKV ist erstklassig. Die Allianz deckt in ihrem Auslandskonzept sowohl Geschäfts- als auch Urlaubsreisen ab und bietet 24/7 Assistance. Für Expats außerhalb Europas hat Allianz zudem Worldwide Care-Tarife, die Sie optional nutzen können.

HanseMerkur: Der Pionier mit Erfahrung

Die HanseMerkur war ein Pionier in der bKV und gehörte zu den ersten, die Budgettarife einführten. Sie bekam ebenfalls „Hervorragend“ gesamt und glänzt in vielen Kategorien wie Service, Prävention und Sehhilfen. Ihr „FirmenGesundheitsschutz“ bietet modulare Bausteine und Budgetmodelle.

Der Auslandsschutz ist exzellent. Weltweit und inklusive Rücktransport, natürlich privat wie dienstlich nutzbar. Die HanseMerkur hat den Vorteil, sehr kundenorientiert aufzutreten. In Umfragen und Servicestudien schneidet sie oft sehr gut ab. Für internationale Teams kann HanseMerkur über Partner auch Expats versichern.

AXA: Breites Portfolio mit Führungskräftetarifen

AXA ist in der bKV mit mehreren Tarifen vertreten (FlexMed Reihe). Laut IVFP-Rating 2024 ist AXA „Exzellent“ in Beratung/Verwaltung und „Sehr gut“ im Produktportfolio. Im Focus Money Test bekam AXA „Sehr gut“ gesamt, war aber in vielen Teilbereichen „Hervorragend“, unter anderem Auslandsschutz, Zahn und Klinik.

Besonders an AXA: Sie haben ein breites Tarifportfolio mit vielen Feinabstufungen und sogar einen exklusiven Führungskräftetarif. Der macht Mitarbeiter quasi zu Voll-Privatpatienten mit Top-Leistungen. Der AXA-Baustein „Reise und Ausland“ deckt 56 Tage, Arztwahl frei. Für längerfristiges Auslandscover hat AXA den Tarif FlexMed Global, eine internationale Krankenversicherung für Mitarbeiter weltweit.

Debeka: Wir für Gesundheit

Der größte private Krankenversicherer Deutschlands ist ebenfalls in die bKV eingestiegen. Überraschend hat Debeka sofort Spitzenwertungen eingefahren. Im Auslandsschutz „Hervorragend“. Debeka bietet Bausteintarife „F“ für Firmen und kooperiert mit dem Kliniknetz „Wir für Gesundheit“ (PlusCard-Tarife).

Die Debeka-bKV ist für Preisbewusste Kunden attraktiv kann aber in vielen Leistungsbereichen mit deren Marktteilnehmern nicht mithalten. Familienmitversicherung und beitragsfreie Weiterversicherung in Elternzeit oder Sabbatical sind Features, die Debeka offensiv anbietet. Der Auslandsbaustein geht bis 70 Tage. Alle Debeka- bKV bzw. Wir für Gesundheit Tarife sind leistungsmäßig auf den deutschen Markt begrenzt. Die Ausnahme bildet die Auslandskrankenreiseversicherung.

Gothaer und Barmenia: Die Fusion der Großen

Die Gothaer Krankenversicherung ist schon lange in der bKV aktiv und hat stark auf Budgettarife gesetzt. Durch den a Zusammenschluss mit Barmenia entsteht vermutlich der größte bKV-Anbieter in Deutschland. Beide Unternehmen zusammen bedienen sehr viele Firmen.

Gothaer bekam im 2024er Test für Auslandsschutz „Hervorragend“. Sie haben Tarife für verschiedene Firmengrößen, auch Lösungen für über 500 Mitarbeiter mit hohen Budgets. Für internationale Teams dürfte Gothaer/Barmenia vor allem relevant sein, weil sie dank Größe sehr flexibel Tarife gestalten können.

Weitere wichtige Anbieter

  • R+V: Die Versicherung der Volksbanken Raiffeisenbanken erhielt „Sehr gut“ im Test. Seit 2023 bietet R+V neue Budgetstufen bis 1.500 Euro und Tarife schon für kleinste Betriebe ab 5 Mitarbeitern. Das macht sie interessant für KMU.
  • Signal Iduna & Continentale: Beide sind große Anbieter mit „Sehr gut“ Bewertungen. Signal Iduna fällt durch top Sehhilfen-Leistungen auf, Continentale glänzte bei Zahn und war auch im Auslandsschutz Spitze.
  • SDK: Die Süddeutsche Krankenversicherung erhielt ebenfalls „Sehr gut“ im Test, bekannt für gutes Preisniveau und stark in Heilpraktiker-Leistungen.
  • Hallesche: Ein großer Player mit umfangreichem Portfolio und vor allem dedizierten Expat-Lösungen (Hi.World). Wer viele Entsendungen hat, sollte die Hallesche in Betracht ziehen.

Auf dem deutschen Markt können Sie unter rund 25 Gesellschaften wählen, aber ein Dutzend große Anbieter dominieren. Allianz und HanseMerkur stehen aktuell an der Spitze, gefolgt von AXA, Continentale, R+V, SDK und Signal Iduna. Alle haben bewiesen, dass ihre Leistungen umfangreich sind.

Schauen Sie nicht nur auf die Gesamtnote, sondern auf die Bereiche, die Ihnen wichtig sind. Wenn Sie viele Reisende und Expats haben, sind die Tarife von Allianz, AXA, Debeka, Gothaer, HanseMerkur und Württembergische ideal, da dort Ausland top ist.

Praxisbeispiele: So rechnet sich die bKV für verschiedene Mitarbeiterprofile

Konkrete Beispiele aus der Unternehmenspraxis machen die Kosten und Nutzen einer bKV für verschiedene Mitarbeiterprofile für Sie greifbarer. Lass Sie uns einmal einen Blick auf die drei typischen Profile werfen:

Beispiel 1: Young Professional

Lisa ist 25, frisch im Unternehmen, gesetzlich versichert und fit. Ihr Arbeitgeber bietet eine bKV im Komfort-Paket an, mit 600 Euro Gesundheitsbudget pro Jahr. Die Leistungen umfassen Zuschuss für Brille, professionelle Zahnreinigung, Heilpraktiker, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen (z. B. Schutz- und Reiseimpfungen), Zahnersatz, Zuzahlungen bei Arznei-/Verbands sowie Hilfs- und Heilmitteln sowie eine Auslandsreise-KV bis 56 Tage.

Die Kosten: rund 25 Euro im Monat zahlt der Arbeitgeber, also 300 Euro pro Jahr, steuerfrei. Lisa nutzt in einem Jahr beispielsweise 150 Euro für neue eine neue Brille, 100 Euro für eine Bandage, 90 Euro für eine Akupunktur und 160 Euro für zwei Zahnreinigungen. Alles vom Budget gedeckt. Als sie im Urlaub nach Bali fährt und dort einen Arzt wegen einer Magenverstimmung aufsuchen muss, zahlt die bKV 100 Prozent der Behandlung.

Ohne bKV hätte Lisa eine private Auslandspolice gebraucht (etwa 10 Euro) und die Brille, Bandage, Akupunktur uns Zahnreinigungen selbst bezahlt. So spart sie mehrere hundert Euro und erfährt die Wertschätzung des Arbeitgebers direkt. Für die Firma lohnen sich die 25 Euro monatlich, wenn dadurch auch nur ein halber Krankheitstag pro Jahr vermieden wird. Ein Ausfalltag kostet im Schnitt 350 Euro.

Beispiel 2: Familienvater

Mehmet arbeitet seit 15 Jahren in der Firma. Er ist privat versichert mit 1.000 Euro Selbstbehalt, seine Familie in der GKV. Der Arbeitgeber möchte ihn und seine Familie unterstützen und wählt einen Premium-Bausteintarif: 2-Bett-Zimmer im Krankenhaus für die ganze Familie, Zahnersatz 90 Prozent inklusive Kinder-Kieferorthopädie,

Die Kosten: etwa 120 Euro im Monat für die Familie. 60 Euro für Mehmet, etwa 40 Euro für die Ehefrau, etwa 10 Euro pro Kind. Insgesamt 1.440 Euro im Jahr. Dieser Betrag übersteigt zwar die steuerfreie Grenze, aber der Arbeitgeber entscheidet sich, ihn via Pauschalsteuer zu fördern. 30Prozent von 1.200 Euro sind 432 € Steuern jährlich ggf. zzgl SoLi und Kirchensteuer.

Der Nutzen: In einem Jahr lässt sich Mehmet eine hochwertige Krone einsetzen. Dank bKV zahlt er fast nichts dazu. 90 Prozent Erstattung, restliche 10 Prozent trägt seine PKV, da der Selbstbehalt durch bKV gemindert wird. Seine Frau bekommt eine neue Brille für 200 Euro, voll erstattet innerhalb des Budgets. Die Tochter braucht eine Zahnspange, GKV zahlt nur einen Teil. Die bKV übernimmt 1.500 Euro der Restkosten.

Die Familie spart erheblich an Gesundheitskosten, weit mehr als 1.440 Euro im Jahr, und ist dem Arbeitgeber sehr verbunden. Für die Firma sind die Kosten höher als bei einem Single, aber man hat bewusst ein familienfreundliches Benefit geschaffen. Das fördert Loyalität und reduziert bei Mehmet die Wechselbereitschaft deutlich.

Beispiel 3: Führungskraft mit Auslandseinsatz

Sabine ist Abteilungsleiterin und wird für ein Jahr in die USA entsandt, um dort eine Niederlassung aufzubauen. Die Firma organisiert für sie und ihre mitreisende Familie eine internationale Expat-Krankenversicherung mit umfassender Deckung in den USA.

Die Leistungen:

  • Vollversicherung in den USA (ambulant und stationär, inklusive Vorsorge, Geburt),
  • private Krankenhaussuite,
  • Rücktransport nach Europa bei Bedarf,
  • 24/7 Assistance.

Die Kosten: etwa 400 bis 500 Euro pro Monat zahlt der Arbeitgeber für Sabines Versicherung. In den USA sind Gesundheitskosten extrem hoch, was sich in den Beiträgen spiegelt. Für Sabines Mann und zwei Kinder kommen weitere 300 Euro hinzu. Die Familie kostet rund 800 Euro monatlich. Insgesamt 9.600 Euro im Jahr. Hier fällt natürlich Steuer an, aber diese Kosten nimmt die Firma in Kauf, um Sabine optimal abzusichern.

Warum diese hohe Summe? In den USA kostet beispielsweise eine simple Blinddarm-OP bis zu 13.000 Euro. Ein Betrag, den weder Sabine privat noch die Firma im Ernstfall schultern will. Die bKV-Expat-Police übernimmt das und auch viel teurere Szenarien. Intensivmedizin kann Hunderttausende kosten. Zudem erfüllt der Arbeitgeber damit seine Fürsorgepflicht nach deutschem Recht.

Sabine kann beruhigt ins Ausland gehen, weiß ihre Familie geschützt und konzentriert sich auf den Job. Für das Unternehmen ist der internationale Krankenversicherungsbeitrag zwar hoch, aber gemessen an Sabines Bedeutung und den möglichen Haftungsrisiken bei Krankenfällen alternativlos.

Diese Beispiele zeigen: Die bKV ist flexibel skalierbar. Vom jungen Single bis zur Familie oder Expat können Sie den Schutz anpassen. Wichtig ist die Planung: Wollen Sie Familien abdecken? Wie gehen Sie mit Entsendungen um? Welches Budget können Sie pro Mitarbeiter aufwenden? Ein klug gewähltes bKV-Paket steigert die Zufriedenheit und kann sich finanziell lohnen, indem Fehlzeiten reduziert werden und die Bindung steigt.

Tipps zur erfolgreichen Einführung der bKV in internationalen Teams

Zum Schluss noch praktische Tipps, wie Sie eine bKV erfolgreich in Ihrem Unternehmen mit internationalen Teams einführen können.

1. Bedarf und Ziele klar definieren

Analysieren Sie zunächst, was Sie mit der bKV erreichen wollen. Geht es primär um Mitarbeitermotivation und Benefits im Inland? Oder haben Sie viele Auslandsreisen und Entsendungen und möchten Haftungsrisiken abdecken? Vielleicht beides. Stellen Sie die Kernziele fest, denn davon hängt die Tarifauswahl ab. Bei international aufgestellten Teams sollte Auslandsschutz weit oben stehen.

2. Passenden Versicherer und Tarif auswählen

Holen Sie sich Angebote von mehreren Anbietern oder nutzen Sie einen spezialisierten bKV-Makler, etwa uns! Achten Sie gezielt auf die internationalen Komponenten:

  • Bietet der Tarif automatisch Auslandsreise-KV für alle an?
  • Wie lange sind Auslandsaufenthalte versichert?
  • Werden private Reisen mitversichert?
  • Gibt es spezielle Lösungen für langfristige Entsendungen?
  • Können im Ausland ansässige Kollegen einbezogen werden?
  • In welchen Ländern hat der Versicherer Erfahrung oder Partnernetzwerke?

Bitten Sie den Versicherer um eine Deckungsübersicht Ausland. Viele haben tabellarische Gegenüberstellungen, was im Ausland versichert ist und was nicht.

3. Steueroptimierung von Anfang an bedenken

Setzen Sie die Beiträge so an, dass sie möglichst unter 50 Euro pro Kopf liegen. Dann ist alles steuerfrei. Sollten Sie höhere Leistungen planen, etwa Premium plus Familie, entscheiden Sie, ob Sie die Pauschalversteuerung übernehmen.

Am effektivsten wirkt der Benefit, wenn er voll vom Arbeitgeber bezahlt wird. Prüfen Sie auch, ob andere Sachbezüge bereits nahe 50 Euro liegen. Koordinieren Sie Benefits wie Gutschein und bKV so, dass es passt. Im Zweifel reduzieren Sie lieber den bKV-Umfang minimal, bevor die Freigrenze gerissen wird. Anstatt 52 Euro Tarif wählen Sie einen für 48 Euro.

4. Betriebsrat und Belegschaft einbinden

Wenn es einen Betriebsrat gibt, beziehen Sie ihn früh ein. Die bKV-Einführung ist nicht mitbestimmungspflichtig, die Ausgestaltung aber schon. Meist sind Betriebsräte aber sehr dafür, da es den Mitarbeitern zugutekommt.

Planen Sie die Kommunikation an die Mitarbeiter. Erklären Sie in einfachen Worten, was die bKV bietet: „Der Arbeitgeber schenkt Ihnen Gesundheitsleistungen bis XXX Euro im Jahr, zum Beispiel für Brille, Zahnarzt und versichert Sie weltweit.“ Klare Kommunikation erhöht die Wertschätzung.

Betonen Sie besonders die attraktiven Punkte: keine Gesundheitsprüfung, sofort gültig, private Reisen mitversichert, Familie optional, und das Ganze kostenlos für den Mitarbeiter. Dann ist die Begeisterung meist groß.

5. Verwaltungsabläufe klären

Die bKV ist relativ pflegeleicht, aber einige Prozesse müssen aufgesetzt werden. Bei Ein- und Austritt von Mitarbeitern muss HR das dem Versicherer melden. Viele Versicherer rechnen monatlich per Sammelrechnung ab. Prüfen Sie, ob die Lohnbuchhaltung weiß, wie man den Sachbezug verbucht.

Einige Tarife arbeiten mit Versichertenkarten, andere laufen digital. Mitarbeiter bekommen eine App oder ein Online-Portal zur Erstattung. Sorgen Sie dafür, dass alle Mitarbeiter wissen, wie sie Leistungen abrufen. Anfangs gibt es oft Fragen. Eventuell brauchen Sie eine FAQ oder einen Ansprechpunkt.

Beruhigen Sie die Mitarbeiter, dass keine Diagnosen oder Gesundheitsdaten an den Arbeitgeber fließen. Der Versicherer darf dem Arbeitgeber nur anonymisierte Meldungen geben. Datenschutz ist wichtig, damit alle Vertrauen haben.

6. Spezielle Regelungen für Auslandsteams

Haben Sie Mitarbeiter im Ausland? Überlegen Sie, wie Sie sie einbinden. Mitarbeiter, die von Deutschland aus entsandt sind, sollten entweder via bKV-Auslandsbaustein oder Expat-Versicherung geschützt werden. HR muss vor der Entsendung alles regeln, inklusive Bescheinigungen für Visum. Viele Länder verlangen einen Nachweis einer Krankenversicherung.

Mitarbeiter, die im Ausland für Ihre Firma arbeiten mit lokalen Verträgen, können in der Regel nicht in die deutsche bKV. Ausnahme: Allianz‘ EU-Tarif bietet jetzt etwas für EU-Länder. Ansonsten können Sie überlegen, solchen Mitarbeitern alternative Benefits zu geben, vielleicht eine lokale Zusatzversicherung.

Für regelmäßige Vielreisende in Ihrem Team: Achten Sie darauf, dass sie den Versicherungsschutz auf Reisen kennen. Gerade im Außendienst vergessen manche, dass sie im Notfall die Nummer auf der Versichertenkarte anrufen sollten.

7. Erfolgskontrolle und Anpassung

Nach Einführung lohnt es, nach etwa einem Jahr ein Resümee zu ziehen. Wie viele Leistungen wurden genutzt? Die Versicherer liefern oft anonyme Reports dazu. Gibt es Rückmeldungen von Mitarbeitern? Sind die Kosten wie geplant?

Eventuell können Sie nachsteuern. Wenn das Budget nie ausgeschöpft wird, könnte ein kleineres Budget reichen. Oder umgekehrt: Ist ein Baustein extrem gefragt und andere gar nicht, dann modifizieren Sie den Tarif im nächsten Jahr. Die meisten Verträge sind jährlich anpassbar.

8. Gesundheit ganzheitlich sehen

Die bKV ist ein wichtiger Baustein der Mitarbeiterfürsorge. Kombinieren Sie sie ruhig mit anderen Maßnahmen: betriebliches Gesundheitsmanagement, Kurse, Sportangebote oder einer betrieblichen Pflegeversicherung. Bei der HanseMerkur etwa können Sie Pflege-Bausteine ergänzen. So entsteht ein Rundum-Paket.

International ist auch der Aspekt Impfschutz wichtig. Manche Auslandstarife decken sogar Reiseimpfungen ab. Schauen Sie, ob Ihr bKV-Tarif Präventionsleistungen bietet, die Sie aktiv bewerben können. Je mehr die Mitarbeiter den Wert ihrer bKV erkennen, desto stärker die Bindungswirkung.

Fazit: Die internationale bKV als strategischer Wettbewerbsvorteil

Eine bKV richtig implementiert ist für HR, Geschäftsführung und Belegschaft ein Gewinn. Sie zeigt, dass das Unternehmen die Gesundheit der Mitarbeiter wertschätzt und bereit ist zu investieren. Gerade im internationalen Kontext, wo Gesundheitssysteme unterschiedlich sind, schafft die bKV ein Stück Sicherheit und Verbundenheit mit dem Arbeitgeber.

Die Zahlen sprechen für sich: Geringere Fehlzeiten, höhere Zufriedenheit und ein Vorteil im Wettbewerb um Talente. In einer Zeit, in der qualifizierte Mitarbeiter rar sind, kann eine internationale bKV der entscheidende Pluspunkt sein. Für Sie als Arbeitgeber und für Ihr globales Team.

Mit dem richtigen Partner und durchdachter Planung wird die bKV zu einem Benefit, der wirklich einen Unterschied macht. Sie erfüllen nicht nur Ihre Fürsorgepflicht, sondern positionieren sich als moderner, verantwortungsvoller Arbeitgeber. In Zeiten globaler Vernetzung und internationaler Teams ist das mehr als nur ein Nice-to-have. Es ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil.

Ich bin Patrick, Geschäftsführer von bKVfirmenservice.de. Seit 2015 beschäftige ich mich mit der betrieblichen Krankenversicherung – erst neun Jahre als Geschäftsführer in einem Versicherungskonzern, seit 2024 als unabhängiger Berater. Gemeinsam mit meinem Team unterstütze ich KMUs und Konzerne bei Benefits wie bAV, bKV und Gesundheitsbudgets. Mit diesem Blog teile ich meine Erfahrungen und zeige, wie Unternehmen Arbeitswelten schaffen, in denen Menschen gerne bleiben.
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