Sie überlegen, eine betriebliche Krankenversicherung für Ihre Mitarbeiter einzuführen?
Dann ist die Kostenfrage natürlich zentral für Ihre Entscheidung. Die gute Nachricht vorweg ist, dass eine bKV deutlich günstiger ist, als viele Arbeitgeber zunächst vermuten. Und dank cleverer Steuergestaltung bekommen Ihre Mitarbeiter i.d.R. mehr Netto-Leistung, als Sie brutto investieren müssen.
Lassen Sie uns gemeinsam die Zahlen durchgehen, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.
Was ist eine bKV?
Eine betriebliche Krankenversicherung ist eine private Krankenzusatzversicherung, die Sie als Arbeitgeber für Ihre gesamte Belegschaft abschließen. Sie ergänzt die gesetzliche oder private Krankenversicherung Ihrer Mitarbeiter um wichtige Extras wie hochwertigen Zahnersatz, Brillenzuschüsse, Heilpraktikerbehandlungen oder die Chefarztbehandlung im Krankenhaus.
Das Besondere an der bKV ist der Gruppenvertrag. Dadurch bekommen Sie deutlich bessere Konditionen als bei Einzelverträgen. Es gibt keine Gesundheitsprüfung, keine Wartezeiten und keine Ausschlüsse wegen Vorerkrankungen. Selbst Mitarbeiter mit chronischen Erkrankungen sind sofort und vollumfänglich mitversichert. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber privaten Zusatzversicherungen, bei denen Vorerkrankungen oft zum Ausschluss oder zu Risikozuschlägen führen.
Die typischen Leistungen einer bKV umfassen:
- Zahnersatz und professionelle Zahnreinigung
- Brillen und Kontaktlinsen
- Behandlungen beim Heilpraktiker und Osteopathen
- Erweiterte Vorsorgeuntersuchungen über den GKV-Standard hinaus
- Chefarztbehandlung und Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus
- Weltweite Auslandsreise-Krankenversicherung
Sie haben dabei die Wahl zwischen zwei Grundmodellen. Bausteintarife funktionieren so, dass Sie einzelne Leistungsmodule auswählen, die dann fest definierte Erstattungsgrenzen haben. Bei Budgettarifen bekommt jeder Mitarbeiter ein jährliches Gesundheitsbudget, das er flexibel für verschiedene Gesundheitsleistungen einsetzen kann.
Budgettarife haben sich in den letzten Jahren klar durchgesetzt, weil sie den Mitarbeitern maximale Flexibilität bieten und sehr gut ankommen.
Welche Modelle einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) gibt es?
Bei der Finanzierung einer bKV haben Sie drei grundsätzliche Optionen, die sich in Kosten und Wirkung deutlich unterscheiden. Schauen wir uns jede Variante genau an.
Arbeitgeberfinanzierte bKV
Die arbeitgeberfinanzierte Variante ist der absolute Klassiker und mit großem Abstand die häufigste Form. Hier übernehmen Sie als Arbeitgeber die kompletten Beiträge für Ihre Mitarbeiter.
Die Versicherung ist für die Belegschaft damit komplett kostenlos. Das ist vergleichbar mit einer Gehaltserhöhung um den Beitragsbetrag, nur dass Sie dabei erhebliche Steuervorteile nutzen können.
Der große Vorteil für Sie liegt in der steuerlichen Behandlung. Bis 50 Euro monatlich pro Mitarbeiter bleibt die bKV komplett steuer- und sozialabgabenfrei. Sie zahlen wirklich nur den reinen Versicherungsbeitrag, es kommen keine Lohnnebenkosten obendrauf. Das macht die bKV extrem effizient im Vergleich zu einer normalen Gehaltserhöhung.
Wenn Sie einem Mitarbeiter 50 Euro mehr Bruttogehalt zahlen würden, kämen bei ihm nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben nur etwa 25 Euro netto an. Bei der bKV bekommt er den vollen Wert von 50 Euro als Gesundheitsleistung. Der Gegenwert für die 50 Euro ist dabei noch höher da hierfür beispielweise ein 1500 € Gesundheitsbudget pro Jahr möglich ist.
Arbeitnehmerfinanzierte bKV
Die arbeitnehmerfinanzierte Variante kommt in der Praxis nur selten vor. Hier bieten Sie zwar den Gruppenvertrag an, aber die Mitarbeiter zahlen die Beiträge selbst durch Gehaltsumwandlung. So eine sog. fakultative bKV ermöglicht es den Beschäftigten, einen individuellen Versicherungsschutz abzuschließen, oft ohne Gesundheitsprüfung oder mit günstigeren Konditionen als auf dem freien Markt. Das Problem dabei ist, dass es für die Mitarbeiter steuerlich unattraktiv ist. Sie müssten aus ihrem bereits versteuerten Nettogehalt zahlen, ohne Steuervorteile zu haben.
Für Sie als Arbeitgeber entstehen zwar keine direkten Kosten, aber der Motivationseffekt ist minimal. Diese Variante wird höchstens genutzt, um Familienangehörige optional mitzuversichern, wenn einzelne Mitarbeiter das wünschen.
Mischfinanziert bKV
Bei der mischfinanzierten Variante teilen Sie sich die Kosten mit den Mitarbeitern. Sie zahlen beispielsweise 20 Euro monatlich als Grundbeitrag, und wer mehr Leistungen möchte, kann aus eigener Tasche aufstocken. Der Vorteil liegt darin, dass Sie die Kosten begrenzen und trotzdem einen attraktiven Benefit bieten können.
Ihr Anteil bleibt unter 50 Euro steuerfrei, während der Mitarbeiteranteil normal versteuert wird. In der Praxis ist auch dieses Modell eher selten, weil es mehr Verwaltungsaufwand bedeutet und die Kommunikation komplexer wird. Nicht alle Versicherungen lassen eine Mischfinanzierung zu. Die meisten Unternehmen entscheiden sich klar für die vollständige Arbeitgeberfinanzierung, weil der Benefit dann am stärksten wirkt.
Kosten einer bKV: Was zahlen Sie als Arbeitgeber wirklich?
Kommen wir nun zu den harten Zahlen, die für Ihre Kalkulation entscheidend sind. Die monatlichen Beiträge pro Mitarbeiter staffeln sich je nach gewähltem Leistungsumfang.
Dabei gibt es drei Hauptkategorien, wobei die Übergänge natürlich fließend sind und Sie bei den meisten Versicherern die Tarife sehr genau auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden können.
Basis-Schutz mit 300 Euro Jahresbudget
Im Einstiegssegment bewegen sich die Monatsbeiträge zwischen 10 und 15 Euro pro Mitarbeiter. Für diesen überschaubaren Betrag bekommen Ihre Mitarbeiter bereits ein Jahresbudget von 300 Euro, das sie flexibel einsetzen können. Was ist damit konkret möglich? Ein Mitarbeiter kann sich beispielsweise einmal im Jahr die Zähne professionell reinigen lassen (Kosten etwa 100 Euro), bekommt einen ordentlichen Zuschuss zur neuen Brille (150 bis 200 Euro alle zwei Jahre) und hat noch etwas Budget für Heilpraktiker-Behandlungen übrig.
Die günstigsten Anbieter in diesem Segment:
- Hallesche „FEELfree“: ab 9,95 Euro monatlich
- Signal Iduna: etwa 10 bis 12 Euro monatlich
- Barmenia „WellYou Pure“: 12,90 Euro monatlich
- Allianz „MeinGesundheitsBudget Basic“: 12,90 Euro monatlich
Was mir wichtig ist zu betonen: Selbst diese Basis-Tarife bieten bereits echten Mehrwert. Ein Mitarbeiter, der einmal im Jahr zur Zahnreinigung geht und alle zwei Jahre eine neue Brille braucht, schöpft sein Budget voll aus. Er spart sich damit 300 Euro, die er sonst aus eigener Tasche zahlen müsste. Für Sie als Arbeitgeber bedeutet das konkret, dass Sie mit einer Investition von 120 bis 180 Euro pro Jahr und Mitarbeiter einen Mehrwert von 300 Euro schaffen. Das ist ein Hebel von fast 1:2.
Die Hallesche hat übrigens eine interessante Besonderheit in ihrem Tarif. Sie war 2018 der erste Anbieter mit einem echten Budgettarif am deutschen Markt und bietet heute noch den günstigsten Einstiegspreis. Die Allianz punktet damit, dass bereits ab 5 Mitarbeitern ein Gruppenvertrag möglich ist, während andere Versicherer oft 10 Mitarbeiter als Minimum verlangen. Die Barmenia wirbt mit 100-prozentiger Erstattung auf viele Leistungen ohne prozentuale Selbstbeteiligung, was die Abrechnung für Ihre Mitarbeiter sehr einfach macht.
Mittlerer Schutz mit 600 Euro Jahresbudget
In der mittleren Kategorie liegen die Monatsbeiträge zwischen 20 und 30 Euro. Dafür verdoppelt sich das verfügbare Budget auf 600 Euro jährlich, und der Leistungskatalog wird deutlich erweitert. Ihre Mitarbeiter bekommen zusätzlich zu den Basis-Leistungen noch erweiterte Zahnleistungen wie hochwertige Kunststofffüllungen und erste Zuschüsse zu Zahnersatz. Die Brillenzuschüsse steigen auf bis zu 300 Euro. Heilpraktiker-Leistungen inklusive Osteopathie sind umfangreicher abgedeckt. Und es kommen erweiterte Vorsorgeuntersuchungen dazu, wie Hautkrebs-Screening mit modernster Technik oder erweiterte Laborwerte.
Die Preise der wichtigsten Anbieter:
- HanseMerkur: 18 bis 20 Euro monatlich
- Continentale: etwa 20 Euro monatlich
- Allianz „Plus“: etwa 25 Euro monatlich
- Barmenia: 19,90 Euro monatlich
Bei diesen mittleren Tarifen wird der Hebel-Effekt noch deutlicher. Für 240 bis 360 Euro Jahresinvestition pro Mitarbeiter ermöglichen Sie Gesundheitsleistungen im Wert von 600 Euro. Ein konkretes Beispiel macht das greifbar: Ein Mitarbeiter lässt sich zwei Kunststofffüllungen machen (Eigenanteil ohne bKV etwa 200 Euro), geht zweimal zur Zahnreinigung (200 Euro), kauft eine neue Arbeitsplatzbrille (200 Euro). Schon ist das Budget ausgeschöpft und der Mitarbeiter hat 600 Euro gespart.
Die Continentale hat übrigens ein interessantes Feature entwickelt. Bei ihnen kann nicht genutztes Budget teilweise ins Folgejahr übertragen werden. Das bedeutet, ein Mitarbeiter, der in einem Jahr nur 400 Euro braucht, hat im nächsten Jahr 800 Euro zur Verfügung. Das ist clever, weil größere Behandlungen dann angespart werden können. Die HanseMerkur wurde in mehreren unabhängigen Tests als Servicesieger ausgezeichnet und bietet zusätzlich viele kostenlose Services wie eine Pflege-Beratung für Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen.
Premium-Schutz mit 900 bis 1.500 Euro Jahresbudget
Im Premium-Segment bewegen sich die Monatsbeiträge zwischen 30 und 50 Euro. Die meisten Anbieter achten dabei sehr genau darauf, knapp unter der magischen 50-Euro-Grenze zu bleiben, um die Steuerfreiheit zu erhalten. Die Jahresbudgets reichen hier von 900 bis 1.500 Euro, in Einzelfällen sogar darüber. Der Leistungskatalog ist beeindruckend und umfasst praktisch alles, was die moderne Medizin zu bieten hat.
Ihre Mitarbeiter bekommen in diesen Tarifen:
- Umfassenden Zahnersatz inklusive Implantaten
- Krankenhauswahlleistungen mit Chefarztbehandlung und Einzelzimmer
- Hochwertige Sehhilfen oder sogar Laser-Operationen
- Alle erdenklichen Zusatzleistungen von Akupunktur bis Sportmedizin
- Oft zusätzliche Services wie Gesundheits-Concierge oder Second Opinion
Die Premium-Anbieter und ihre Preise:
- Hallesche „FEELfree“ 1.200 Euro Budget: 38 Euro monatlich
- SDK Premium: etwa 45 Euro monatlich
- Allianz „Best“: 49 Euro monatlich
- HanseMerkur Top-Tarif: 35 bis 45 Euro monatlich
Die Allianz hat in ihrer Best-Variante eine clevere Lösung entwickelt. Neben dem Gesundheitsbudget werden bestimmte Leistungen außerhalb des Budgets erstattet. So wird beispielsweise Zahnersatz zu 90 Prozent zusätzlich zum Budget übernommen.
Das bedeutet konkret, dass ein Mitarbeiter sein komplettes 1.200-Euro-Budget für Brille, Heilpraktiker und Vorsorge nutzen kann und trotzdem seinen Zahnersatz bezahlt bekommt. Bei einem Implantat für 3.000 Euro würde die Versicherung 2.700 Euro übernehmen, ohne das Budget zu belasten.
Ein wichtiger Punkt, den ich nochmal betonen möchte: Die Preise sind komplett unabhängig vom Alter Ihrer Mitarbeiter. Der 25-jährige Berufseinsteiger kostet Sie genauso viel wie der 55-jährige erfahrene Mitarbeiter. Das macht die Kalkulation für Sie sehr einfach und transparent. Sie müssen keine komplizierten Altersstrukturen analysieren oder unterschiedliche Beiträge für verschiedene Mitarbeitergruppen kalkulieren. Ein Preis für alle, fertig.
Beispiele für bKV-Kosten aus der Praxis
Lassen Sie mich Ihnen anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Branchen zeigen, wie sich die bKV in der Praxis rechnet. Diese Beispiele basieren auf echten Erfahrungen von Unternehmen, die bereits eine bKV eingeführt haben.
Der kleine Handwerksbetrieb mit 10 Mitarbeitern
Stellen Sie sich einen Elektrobetrieb vor mit dem Inhaber, zwei Gesellen, drei Monteuren, zwei Auszubildenden und zwei Bürokräften. Der Chef möchte seine Leute motivieren und gleichzeitig etwas gegen den hohen Krankenstand tun. Das Budget ist begrenzt, wie so oft im Handwerk. Er entscheidet sich für eine arbeitgeberfinanzierte bKV mit einem Budgettarif von 300 Euro pro Jahr.
Der gewählte Tarif bei der Hallesche kostet 10 Euro pro Mitarbeiter im Monat. Bei 10 Mitarbeitern macht das genau 100 Euro monatliche Gesamtkosten oder 1.200 Euro im Jahr. Da der Betrag pro Person unter der 50-Euro-Freigrenze liegt, bleibt alles komplett steuer- und sozialabgabenfrei. Der Chef zahlt wirklich nur diese 1.200 Euro, keinen Cent mehr.
Was passiert nun in der Praxis? Der 45-jährige Geselle hat seit Jahren Rückenprobleme vom schweren Heben. Mit der bKV kann er sich jetzt sechs Osteopathie-Behandlungen à 50 Euro leisten. Nach drei Monaten sind seine Beschwerden deutlich besser, er fehlt seltener. Die Bürokraft bekommt ihre neue Bildschirmarbeitsplatzbrille mit 180 Euro bezuschusst und hat weniger Kopfschmerzen. Der junge Azubi lässt sich zweimal im Jahr die Zähne reinigen und entwickelt gar nicht erst Probleme.
Schauen wir uns die Alternative an. Hätte der Chef stattdessen allen 10 Euro mehr Gehalt gegeben, hätte er mit Arbeitgeberanteilen etwa 120 Euro monatlich zahlen müssen. Bei den Mitarbeitern wären netto nur 5 bis 6 Euro angekommen. Mit der bKV bekommen sie den vollen Wert. Und wenn durch die bessere Versorgung nur zwei Krankheitstage pro Mitarbeiter eingespart werden, macht das bei 10 Leuten 20 Tage mal 144 Euro Ausfallkosten gleich 2.880 Euro Ersparnis. Die Investition hat sich mehr als verdoppelt.
Die Digitalagentur mit 25 Mitarbeitern
Eine Agentur für Webdesign und Online-Marketing hat 25 Mitarbeiter, Durchschnittsalter 32 Jahre. Der Wettbewerb um gute Leute ist hart, die Mitarbeiter sind anspruchsvoll und gesundheitsbewusst. Die Geschäftsführung will sich als moderner Arbeitgeber positionieren und wählt ein 600-Euro-Budget für 20 Euro monatlich.
Die Kosten belaufen sich auf 25 mal 20 Euro gleich 500 Euro monatlich oder 6.000 Euro jährlich. Alles steuerfrei, keine Nebenkosten. Die Agentur bewirbt die bKV prominent auf ihrer Karriereseite und in Stellenanzeigen. Der Effekt ist sofort spürbar. Mehr Bewerbungen kommen rein, die Kandidaten erwähnen die bKV positiv in Vorstellungsgesprächen.
Ein Jahr später zieht die Geschäftsführung Bilanz. Die durchschnittliche Besetzungsdauer für offene Stellen ist von 12 auf 8 Wochen gesunken. Bei einem durchschnittlichen Produktivitätsverlust von 1.000 Euro pro Woche und 8 Neueinstellungen im Jahr macht das 32.000 Euro Ersparnis. Zwei Mitarbeiter haben explizit gesagt, dass sie wegen der bKV geblieben sind statt zu wechseln. Bei Wiederbeschaffungskosten von 25.000 Euro pro IT-Stelle sind das weitere 50.000 Euro Ersparnis. Die 6.000 Euro Investition haben sich mehr als verzehnfacht.
Das Maschinenbauunternehmen mit Premium-Anspruch
Ein mittelständischer Maschinenbauer mit 15 hochqualifizierten Mitarbeitern will richtig punkten. Die Arbeit ist teilweise körperlich fordernd, einige Mitarbeiter haben Vorbelastungen. Man entscheidet sich für einen 60-Euro-Premium-Tarif, auch wenn das die Steuerfreigrenze überschreitet.
Hier wird es rechnerisch interessant. Der Versicherungsbeitrag beträgt 60 Euro. Mit Pauschalversteuerung nach §37b EStG kommen 30 Prozent Steuer dazu, also 18 Euro. Plus Solidaritätszuschlag etwa 1 Euro. Die Sozialabgaben betragen etwa 24 Euro für beide Anteile. Das Unternehmen übernimmt alles, damit die Mitarbeiter nichts merken. Macht zusammen 103 Euro pro Mitarbeiter und Monat.
Bei 15 Mitarbeitern sind das 1.545 Euro monatlich oder 18.540 Euro jährlich. Klingt viel, aber schauen Sie, was passiert. Ein Mitarbeiter braucht eine Knie-OP. Mit der bKV wird er vom Chefarzt operiert und erholt sich im Einzelzimmer.
Er ist zwei Wochen früher wieder fit als erwartet. Ersparnis: 10 Arbeitstage mal 350 Euro (qualifizierte Fachkraft) gleich 3.500 Euro. Ein anderer Mitarbeiter bekommt hochwertigen Zahnersatz für 4.500 Euro. Die GKV zahlt 800 Euro, die bKV übernimmt 2.500 Euro. Ohne bKV hätte er sich das nicht leisten können und wäre mit Zahnschmerzen und reduzierter Leistung zur Arbeit gekommen.
Die Mitarbeiter spüren die Wertschätzung deutlich. Die Stimmung im Betrieb verbessert sich messbar. Bei der jährlichen Mitarbeiterbefragung steigt der Zufriedenheitswert von 3,2 auf 4,1 (von 5). Die Krankheitstage sinken von durchschnittlich 12 auf 9 pro Jahr. Bei 15 Mitarbeitern macht das 45 eingesparte Tage mal 350 Euro gleich 15.750 Euro. Fast die gesamten Kosten sind damit schon wieder drin.
Das IT-Unternehmen mit strategischem Ansatz
Besonders spannend finde ich das Beispiel eines IT-Unternehmens mit 100 Mitarbeitern. Die Personalabteilung hatte festgestellt, dass die Fehlzeiten mit 15 Tagen über dem Branchenschnitt lagen. Die Fluktuation war mit 18 Prozent zu hoch. Offene Stellen blieben drei Monate unbesetzt. Man sah in der bKV einen strategischen Hebel.
Das Unternehmen wählte einen gestaffelten Ansatz:
- Alle Mitarbeiter: 600-Euro-Budget für 25 Euro monatlich
- Ab 3 Jahren dabei: 900-Euro-Budget für 35 Euro monatlich
- Führungskräfte: 1.500-Euro-Budget für 48 Euro monatlich
Die Kostenstruktur:
- 60 Mitarbeiter im Basis-Tarif: 1.500 Euro monatlich
- 30 Mitarbeiter im erweiterten Tarif: 1.050 Euro monatlich
- 10 Führungskräfte im Premium-Tarif: 480 Euro monatlich
- Gesamtkosten: 3.030 Euro monatlich oder 36.360 Euro jährlich
Alles unter 50 Euro, also steuerfrei. Die Implementierung lief über drei Monate mit Info-Veranstaltungen in allen Abteilungen. Der Betriebsrat war von Anfang an dabei und unterstützte das Projekt aktiv.
Nach einem Jahr die Bilanz: Fehltage sanken von 15 auf 12. Bei 100 Mitarbeitern und 350 Euro Tageskosten macht das 105.000 Euro Ersparnis. Die Fluktuation fiel von 18 auf 12 Prozent. Sechs Stellen weniger zu besetzen spart bei 25.000 Euro Wiederbeschaffungskosten weitere 150.000 Euro. Die Time-to-Fill sank von drei auf zwei Monate. Der ROI liegt bei über 600 Prozent.
Der Steuervorteil macht bei der bKV den Unterschied
Die steuerliche Behandlung ist wirklich der Schlüssel zum Erfolg der bKV.
Lassen Sie mich das nochmal ganz deutlich machen, weil es so wichtig ist.
Solange Sie unter 50 Euro monatlich pro Mitarbeiter bleiben, zahlen Sie wirklich nur den Versicherungsbeitrag. Keine Lohnsteuer, keine Sozialversicherung, nichts. Das ist ein enormer Vorteil. Bei einer normalen Gehaltserhöhung von 50 Euro brutto kommen beim Mitarbeiter nur etwa 25 Euro netto an. Der Rest geht für Steuern und Abgaben drauf. Bei der bKV bekommt der Mitarbeiter den vollen Wert von 50 Euro.
Aber Achtung: Es handelt sich um eine Freigrenze, nicht um einen Freibetrag. Bei 50,01 Euro wird der komplette Betrag steuerpflichtig. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Aus 50 Euro Kosten werden plötzlich 85 Euro oder mehr. Deshalb mein dringender Rat: Bleiben Sie unter dieser Grenze oder kalkulieren Sie die Mehrkosten von Anfang an ein.
Die 50 Euro gelten für alle Sachbezüge zusammen. Wenn Sie schon Tankgutscheine über 30 Euro ausgeben, bleiben nur noch 20 Euro für die bKV. Das müssen Sie im Blick behalten. Manche Unternehmen strukturieren deshalb ihre Benefits um. Statt 44 Euro Tankgutschein plus nichts lieber 25 Euro Tankgutschein plus 25 Euro bKV. Die Mitarbeiter haben meist mehr davon.
Falls Sie doch über 50 Euro gehen wollen oder müssen, ist die Pauschalversteuerung nach §37b EStG mit 30 Prozent die beste Option. Sie übernehmen die Steuer, der Mitarbeiter merkt nichts. Die Rechnung: 60 Euro Beitrag plus 18 Euro Pauschalsteuer plus etwa 1 Euro Soli plus etwa 24 Euro Sozialabgaben macht rund 103 Euro Gesamtkosten. Immer noch günstiger als 60 Euro netto als Gehaltserhöhung zu zahlen.
Dafür müssten Sie etwa 110 bis 120 Euro aufwenden.
Wie gehen Sie mit den versteckten Kosten einer bKV um?
Neben den reinen Beiträgen gibt es ein paar Kostenfaktoren, die Sie kennen sollten. Diese sind zwar überschaubar, gehören aber zu einer ehrlichen und transparenten Kalkulation dazu.
Der Verwaltungsaufwand ist wirklich minimal, aber er existiert: Die Ersteinrichtung dauert je nach Unternehmensgröße zwischen 20 und 40 Stunden. Anbieterauswahl, Verhandlungen, Abstimmung mit dem Betriebsrat, Information der Mitarbeiter. Bei einem internen Stundensatz von 50 Euro sind das einmalig 1.000 bis 2.000 Euro. Die laufende Verwaltung beschränkt sich auf monatlich etwa zwei Stunden für die Meldung von Zu- und Abgängen plus Rechnungsbearbeitung. Bei 50 Mitarbeitern macht das 100 Euro monatliche Verwaltungskosten.
Beitragssteigerungen sind ein wichtiges Thema. Private Krankenversicherer erhöhen ihre Tarife regelmäßig, meist um 3 bis 5 Prozent jährlich. Es kann aber auch mal mehr sein. Barmenia hat 2024 satte 30 Prozent aufgeschlagen. Wenn Sie bei 48 Euro sind und es kommen 5 Prozent dazu, sind Sie plötzlich über 50 Euro und verlieren die Steuerfreiheit. Deshalb rate ich: Planen Sie einen Puffer ein. Wählen Sie lieber einen 45-Euro-Tarif statt 49 Euro. Oder verhandeln Sie eine Beitragsgarantie für zwei bis drei Jahre.
Die Mitarbeiterfluktuation verursacht etwas Aufwand. Neue Mitarbeiter anmelden, ausscheidende abmelden. Pro Vorgang etwa 15 Minuten. Bei 20 Prozent Fluktuation und 50 Mitarbeitern sind das 10 Vorgänge im Jahr, macht 2,5 Stunden oder 125 Euro. Vernachlässigbar, aber ich will es der Vollständigkeit halber erwähnen.
Ein wichtiger Punkt sind die Opportunitätskosten. Das Geld für die bKV könnten Sie auch anders einsetzen. Neue Computer, Fortbildungen, höhere Gehälter. Aber die Erfahrung zeigt: Die bKV hat einen der besten Returns on Investment aller möglichen Mitarbeiter-Benefits. Besser als Dienstwagen, besser als Fitnessstudio-Mitgliedschaften, oft sogar besser als Gehaltserhöhungen.
Return on Investment (ROI) einer bKV berechnen
Jetzt zur Masterfrage: Rechnet sich die bKV wirklich? Ich zeige Ihnen eine ehrliche Rechnung für ein typisches 50-Personen-Unternehmen.
Die Investition bei 25 Euro pro Person monatlich:
- Monatliche Beiträge: 1.250 Euro
- Jährliche Beiträge: 15.000 Euro
- Verwaltung (2 Stunden monatlich): 1.200 Euro
- Gesamtkosten pro Jahr: 16.200 Euro
Der messbare Return:
- Reduzierte Fehltage (2,5 Tage weniger pro Person): 50 × 2,5 × 144 Euro = 18.000 Euro
- Vermiedene Fluktuation (1 Person weniger): 25.000 Euro
- Schnelleres Recruiting (2 Stellen 1 Monat früher besetzt): 8.000 Euro
- Summe messbarer Effekte: 51.000 Euro
Das ergibt einen ROI von 315 Prozent. Selbst wenn Sie nur die Hälfte dieser Effekte erreichen, haben Sie noch 160 Prozent ROI. Wo bekommen Sie sonst so eine Rendite?
Aber es gibt auch schwer messbare Effekte, die trotzdem real sind. Höhere Mitarbeiterzufriedenheit führt zu besserer Leistung. Gesündere Mitarbeiter sind produktiver. Das positive Arbeitgeberimage hilft bei der Kundengewinnung. Diese weichen Faktoren sind schwer zu beziffern, aber sie existieren.
Ein Personalleiter hat es mal so formuliert: „Die bKV ist wie eine Versicherung, die sich selbst bezahlt und nebenbei noch Gewinn abwirft.“ Das trifft es ziemlich gut.
Wie können Sie die Kosten der bKV optimieren?
Die 50-Euro-Grenze ist der wichtigste Hebel für Ihre Kostenoptimierung. Bleiben Sie konsequent darunter, denn bei 50,01 Euro wird der gesamte Betrag steuer- und sozialversicherungspflichtig. Das erhöht Ihre Kosten schlagartig um etwa 70 Prozent. Wählen Sie deshalb lieber einen 45-Euro-Tarif mit Puffer als 49 Euro auf Kante genäht.
Verhandeln Sie hart mit den Versicherern. Der bKV-Markt ist umkämpft, nutzen Sie das aus. Holen Sie mindestens drei Angebote ein und spielen Sie diese gegeneinander aus. Rabatte von 10 bis 15 Prozent sind Standard, bei größeren Gruppen auch mehr. Dreijahresverträge bringen oft bessere Konditionen als einjährige.
Budgettarife sind meist günstiger als Bausteintarife, weil nicht jeder sein Budget voll ausschöpft. Die Versicherer kalkulieren mit einer Nutzungsquote von 60 bis 70 Prozent. Wählen Sie digitale Anbieter mit guten Apps, das spart Verwaltungsaufwand. Staffeln Sie die Leistungen nach Betriebszugehörigkeit, das motiviert und spart anfangs Kosten.
Was kostet die Einführung einer bKV in Ihrem Unternehmen?
Die Einführung einer bKV ist überraschend kostengünstig und mit überschaubarem Aufwand verbunden. Die meisten Unternehmen unterschätzen, wie einfach der Prozess tatsächlich ist.
Die Beratung durch einen spezialisierten Makler ist in der Regel komplett kostenlos für Sie. Der Makler erhält seine Provision vom Versicherer, nicht von Ihnen. Das ist Standard in der Branche. Achten Sie aber darauf, einen wirklich unabhängigen Makler zu wählen, der den gesamten Markt abdeckt und nicht nur zwei oder drei Partnerversicherer vertritt.
Für die Anbieterauswahl und Vertragsverhandlung sollten Sie etwa 10 bis 15 Stunden einplanen. Das umfasst die Analyse Ihrer Mitarbeiterstruktur, die Definition der gewünschten Leistungen, das Einholen und Vergleichen von Angeboten sowie die finalen Verhandlungen. Bei einem internen Stundensatz von 50 Euro sind das 500 bis 750 Euro an Opportunitätskosten.
Die Anpassung Ihrer Lohnbuchhaltung ist meist in ein bis zwei Stunden erledigt. Die gängigen Programme wie DATEV oder SAP haben bereits vordefinierte Felder für die bKV. Es muss nur eingerichtet und der steuerliche Status korrekt hinterlegt werden. Wenn Sie unter 50 Euro bleiben, ist es besonders einfach, weil alles als steuerfreier Sachbezug läuft.
Die Information Ihrer Mitarbeiter ist essentiell für den Erfolg. Planen Sie eine Kick-off-Veranstaltung ein, bei der ein Vertreter des Versicherers die Leistungen erklärt. Die meisten Versicherer bieten das kostenlos an. Sie stellen nur den Raum und die Arbeitszeit. Rechnen Sie mit einer Stunde für alle Mitarbeiter plus Vor- und Nachbereitung.
Falls Sie einen Betriebsrat haben, ist dessen Einbindung Pflicht. Die Erstellung einer Betriebsvereinbarung dauert typischerweise zwei bis drei Stunden. Da die bKV den Mitarbeitern zugutekommt, sind Betriebsräte meist sehr kooperativ. Die Vereinbarung regelt, wer anspruchsberechtigt ist, wie mit Ein- und Austritten verfahren wird und was bei längerer Krankheit oder Elternzeit gilt.
Insgesamt können Sie mit einem Zeitaufwand von 20 bis 30 Stunden für die komplette Einführung rechnen. Bei 50 Euro internem Stundensatz sind das einmalig 1.000 bis 1.500 Euro. Diese Investition haben Sie meist schon nach zwei Monaten wieder hereingeholt durch die positiven Effekte der bKV.
Was sind die häufigsten Fehler bei der Einführung einer bKV?
Der größte Fehler ist, die 50-Euro-Grenze zu ignorieren oder zu knapp zu kalkulieren. Viele Unternehmen wählen einen 48-Euro-Tarif und sind dann überrascht, wenn nach der ersten Beitragserhöhung alles steuerpflichtig wird. Die Lösung ist einfach: Planen Sie mindestens 5 Euro Puffer ein. Bei 45 Euro haben Sie Spielraum für normale Beitragsanpassungen.
Ein weiterer häufiger Fehler ist mangelnde Kommunikation. Unternehmen führen die bKV ein, informieren einmal kurz darüber und wundern sich dann, dass kaum jemand sie nutzt. Die bKV ist nur so gut wie ihre Nutzung. Informieren Sie regelmäßig über die Leistungen, geben Sie konkrete Beispiele, erinnern Sie an Fristen. Machen Sie die bKV zum Thema bei Mitarbeitergesprächen. Je präsenter die bKV ist, desto höher die Wertschätzung.
Viele Unternehmen nehmen auch den erstbesten Anbieter oder verlassen sich blind auf eine Maklerempfehlung. Das kann teuer werden. Der Markt ist groß, die Unterschiede bei Preis und Leistung erheblich. Investieren Sie Zeit in den Vergleich. Eine Fehlentscheidung bindet Sie jahrelang, denn ein späterer Wechsel ist aufwendig und bei den Mitarbeitern unpopulär.
Die Verwaltung wird oft unterschätzt. Mitarbeiter kommen und gehen, aber vergessene Abmeldungen kosten Geld. Sie zahlen weiter Beiträge für Mitarbeiter, die längst nicht mehr da sind. Etablieren Sie klare Prozesse: Wer meldet wann wen an oder ab? Wer prüft monatlich die Versichertenliste? Ein einfacher Prozess spart Geld und Ärger.
Zu komplexe Tarifstrukturen sind ein weiteres Problem. Manche Unternehmen wollen es besonders gerecht machen und schaffen fünf verschiedene Tarife für verschiedene Abteilungen oder Hierarchiestufen. Das wird schnell zum Verwaltungsalbtraum. Halten Sie es einfach: maximal drei Tarifstufen, klare Kriterien, transparente Kommunikation.
Die fehlende Abstimmung mit anderen Benefits führt oft zur Überschreitung der 50-Euro-Grenze. Wenn Sie bereits 30 Euro Tankgutscheine gewähren und dann 25 Euro bKV dazu nehmen, sind Sie bei 55 Euro und alles wird steuerpflichtig. Prüfen Sie vorher alle bestehenden Sachbezüge und optimieren Sie das Gesamtpaket.
Fazit: Die bKV ist eine Investition, die sich mittel- bis langfristig selbst bezahlt
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Eine betriebliche Krankenversicherung kostet Sie zwischen 10 und 50 Euro pro Mitarbeiter und Monat. Bleiben Sie unter 50 Euro, zahlen Sie nur den reinen Beitrag ohne jegliche Nebenkosten. Das ist effizienter als jede Gehaltserhöhung.
Der Return on Investment liegt typischerweise bei 200 bis 300 Prozent durch weniger Fehltage, besseres Recruiting und höhere Mitarbeiterbindung. Die Verwaltung ist minimal, die Einführung unkompliziert, die Wirkung sofort spürbar.
Ihre Mitarbeiter bekommen Leistungen im Wert von Hunderten Euro pro Jahr. Sie positionieren sich als moderner, fürsorglicher Arbeitgeber. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das Gold wert. Die Frage ist wirklich nicht, ob Sie eine bKV einführen sollten. Die Frage ist nur: Welcher Tarif passt zu Ihrem Budget? Fangen Sie klein an, wenn nötig. Schon 10 Euro pro Mitarbeiter machen einen Unterschied. Sie können jederzeit aufstocken.
Aber warten Sie nicht zu lange. Ihre Konkurrenz schläft nicht. Gute Mitarbeiter haben Optionen. Mit einer bKV zeigen Sie: Bei uns seid ihr mehr als nur eine Personalnummer. Wir kümmern uns um euch. Das ist unbezahlbar. Und gleichzeitig sehr bezahlbar, wie Sie gesehen haben.